Einkaufsodyssee?

Hallo zusammen,

gestern war der allwöchentliche Einkauf dran. In letzter Zeit gehe ich sehr gerne im Hofladen der Gärtnerei Lenz einkaufen. Da sind die Lebensmittel einfach frischer, schmackhafter und zudem günstiger als in jedem Supermarkt (OK, vll. ist nicht alles günstiger, als beim Discounter, aber dafür qualitativ wesentlich besser).
Außerdem ist fast alles aus der Region, was ja aus diversen Gründen auch unterstützenswert ist.
Da die Gärtnerei in Handschuhsheim ist, fahre ich meist mit dem Auto dorthin.

Gestern war das Wetter aber mal wieder ganz schön, sodass ich mit den Öffentlichen gefahren bin. Also bei mir in die Straßenbahn gestiegen. Am Hauptbahnhof bin ich gefragt worden, ob wir nicht
aussteigen wollen, um in die Linie nach Handschuhsheim zu wechseln. Ich habe das verneint, da ich mit der Bahn, die bei mir fährt, aus Faulheit direkt fahren wollte. Geht nämlich, dauert nur etwas länger. Normalerweise jedenfalls. Woran ich nämlich nicht gedacht hatte, war, dass samstags ja manche nur bis zum Bismarckplatz fährt. Kurz nach dem Hauptbahnhof habe ich zufällig an der
Haltestellenanzeige gesehen, dass die Bahn nur bis zum Bismarckplatz fährt, och nöö. Also, gleich an der Bücherei ausgestiegen und auf die 21 gewartet, die auch nach Handschuhsheim fährt. Die beiden anderen Linien waren gerade durch, da kam die dritte Bahn. Die Uhrzeit hat gepasst, also nichts wie eingestiegen. Als die Bahn dann nicht zum Hauptbahnhof sondern die Montpellierbrücke hoch gefahren ist, sind Zweifel gekommen, ob das wirklich so passt. Eine Mitfahrerin hat uns
bestätigt, dass wir falsch sind, die 21 fährt samstags gar nicht, oh man. Also, flugs an der nächsten Haltestelle ausgestiegen. Gut, was machen wir nun, bis die nächste Bahn zurück kommt, dauert es bestimmt. So sind wir zum Bahnhof gelaufen, woraufhin uns kurz nach dem Loslaufen eine Bahn überholt hat. Na ja, der Weg ist ja das Ziel. Am Hauptbahnhof angekommen, waren wir gerade eine Dreiviertelstunde unterwegs — die Fahrt dauert normalerweise je nach Verkehrsmittel und Uhrzeit zwischen sechs und fünfzehn Minuten. Ein neuer Rekord? So, nach vier Minuten warten kam die passende Bahn und hat uns ohne weitere Zwischenfälle zur Zielhaltestelle gebracht.

Dort sind wir durch die Felderidylle zum Hofladen gelaufen. Lohnt sich echt, sich mal die Zeit zu
nehmen, zu Fuß dort hin zu gehen, ist echt schön und plötzlich recht still. Es ist auch faszinierend, was man dort alles für Pflanzen sieht. Wobei die Tomatenpflanzen in Gewächshäusern schon in der großen Mehrzahl sind. Da müssen viele tausend Tomaten gezüchtet werden. Ich muss unbedingt mal meine Kamera mit dorthin nehmen. Im Hofladen angekommen beim riesigen Angebot reichlich bedient. Es ist so toll, das viele frische Obst und Gemüse zu sehen! Die haben derzeit allein etwa 30 Sorten Tomaten. Mit vollem Rucksack den Heimweg wieder durch die Felder angetreten. Nun hat alles mit den Anschlüssen perfekt gepasst, wir mussten nicht einmal groß warten. Nach einem zweistündigen Ausflug zurück daheim angekommen und erst einmal alles ausgepackt. Das ist doch ein toller Anblick, oder nicht?

So war das alles in allem ein trotz des Umstiegsstressses ein ganz schöner Ausflug mit toller Beute. Da hatte ich dann aber gleich Hunger, sodass es einen bunten Salat mit viel Gemüse gab, den ich im Garten gegessen habe.

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Sonntagabend,
der grüne Albatros

Chia-Pudding

Zutaten für einen leckeren, sehr gesunden und energiespendenden Chia-Pudding:

  • 250 ml Sojamilch
  • 4 EL Chia-Samen
  • 2 TL Kakao-Pulver
  • 2 TL Agavendicksaft

Alles mehrmals gut verrühren, kalt stellen, fertig.

Energie!

Hallo zusammen,

heute melde ich mich endlich mal wieder. Die Funkstille war ja nun wirklich außerordentlich lange. Ich hatte viel um die Ohren, war einige Male unterwegs und war emotional stark involviert. Das war ich zwar Anfang des Jahres auch schon, aber diese Mischung aus Ereignissen und Emotionen hat es mir nicht möglich gemacht, mich dem Blog zu widmen. Das gehört nun der Geschichte an. Zwar weiß ich nicht, wie oft ich Zeit und Energie haben werde, zu schreiben, an der Lust und an Themen mangelt es jedoch nicht.

Heute möchte ich einen kurzen Beitrag zum Thema Ernährung verfassen. Als Wiedereinstieg, zum warmwerden, sozusagen. Außerdem als Zeichen dafür, dass es von nun an, anders, mit anderen Themen, weitergeht. Ernährung ist ja ohnehin ein großes Thema für mich. Seit einigen Jahren schon bin ich Vegetarier. Davor war ich längere Zeit Sympathisant fleischloser Ernährung und habe nicht allzu viel Fleisch gegessen. Den letzten Ausschlag dazu, konsequenter zu werden, gab eine Arte-Dokumentation über den US amerikanischen Konzern Monsanto, der den Markt gentechnisch veränderter Organismen beherrscht und mittels unlauterer Mittel sich eine immer bessere Position verschafft und Zigtausende (wenn nicht Millionen) Menschen in Not und Elend treibt. In meinen Augen ist das, was Monsanto treibt, eine riesengroße Schweinerei und eins der größten Verbrechen an Menschheit und Natur (sic!) Vielleicht schreibe ich darüber in einem späteren Post noch einmal ausführlicher.

Diese Woche hatte ich zwei Aha-Erlebnisse, was Ernährung angeht. Das erste fand am Mittwoch statt, einem Tag, an dem ich nicht übermäßig fit war, weil ich die Nacht davor mal wieder nicht allzu gut geschlafen hatte. Ging aber noch halbwegs. Da an dem Tag jedoch beruflich viel los und Termindruck da war, musste am Nachmittag eine Lösung her. Das Nachmittagstief bedrohte mich nämlich zusätzlich.Wohlweislich hatte ich am Morgen ein Päckchen Kokoswasser eingepackt, dessen Inhalt ich nun trinken konnte. Über Kokoswasser hatte ich kurz vorher mal wieder gelesen und dann am Mittwochmorgen beschlossen, dessen kolportierte Eigenschaften an diesem Tag zu testen. Kokoswasser ist die Flüssigkeit, die vor allem junge Kokosnüsse enthalten und es enthält wohl außerordentlich viele Elektrolyte, die konzentrationsfördernd und energiespendend wirken. Da ich vermutlich einen gegenüber Durchschnittsmenschen deutlich erhöhten Bedarf bzw. Verbrauch an Elektrolyten habe, konnte es ja nicht schaden, das mal auszuprobieren. Was soll ich sagen. Der Effekt war deutlich zu spüren. Ich fühlte mich mich recht schnell deutlich fitter und konzentrierter. Ich habe mich so konzentriert wie länger nicht gefühlt, ein Effekt, der bis in den Abend angehalten hat. Toll.
Das zweite Aha-Erlebnis, was Ernährung angeht, hatte ich gleich am Donnerstag. Habe am Mittwochabend zum ersten Mal Chia-Pudding gemacht. Chia ist eine südamerikanische Salbeiart, deren
Samen enorm viele Nährstoffe enthalten und die für viele Stunden Energie liefern. Schon seit einiger Zeit streue ich über meinen Salat oft einen Esslöffel Chia-Samen. Am Mittwochabend habe ich mal wieder Rezepte gestöbert und bin auf Chia-Pudding gestoßen. Gleich mal folgendermaßen gemacht:

  • 250 ml
  • Sojamilch
  • 4 EL Chia-Samen
  • 1 TL Kakaopulver

Gut verrühren, kalt stellen, fertig. Frappierend war, wie schnell das wie fest wird. Chia-Samen
quellen mit Flüssigkeit stark auf und binden stark. Am nächsten Morgen probiert und noch

  • 1 TL Kakaopulver und
  • 2 TL Agavendicksaft

dazu gegeben. So schmeckt das schön schokoladig. Von diesem Pudding habe ich dann am Mittag gegessen und eine ähnliche Wirkung gespürt, wie vom Kokoswasser. Also eine leckere, gesunde und energiespendende Alternative zu üblichem Pudding. Genau mein Ding also. 😉

Damit möchte ich diesen Post schließen, der gar nicht so kurz geworden ist.

Schöne Grüße
Jochen

Von Fliegen und anderen Tieren

Hallo
zusammen,

ich bin heute von einer Erkenntnisgewinnohnmacht in die nächste
gefallen. Wobei Ohnmacht nicht ganz der richtige Begriff ist. Ein Eimer
eiskalten Wassers ins Gesicht eines Rindviehs trifft es wohl besser.
😉

Ich habe mal wieder absolut übertrieben. Mit dieser Person zu reden,
mich für eine Lapalie zu entschuldigen, war unnötig. Wegen der Fliege (die vom
Elefanten) schlecht zu schlafen noch mehr. Allerdings: Ich denke, ich habe
dieses Mal keinen Elefanten mehr daraus gemacht, sondern eher einen Hund, oder
so. Will heißen: Ich habe mich weniger verrückt gemacht als früher, auch, wenn
es anders klang. Sonst hätte ich beispielsweise gestern nicht gut arbeiten
können.

Ich lerne gerade, meine innere Stimme wahrzunehmen und darauf zu
hören. Leider klappt das noch allzu oft nicht. Dumm ist, dass ich mitunter schon
weiß bzw. spüre, was richtig ist und mich dann dadurch, was andere sagen,
beeinflussen (verdrehen) lasse. Ergo: Zeit lassen, spüren, auf die innere Stimme
vertrauen.

Es wird wohl noch einige Iterationen benötigen, bis ich
wirklich dauerhaft verstanden habe. Seele braucht Zeit. Die letzten Tage waren
ja auch wieder ein bisschen ein Rückfall. Aber: Ich bin auf dem Weg.
Unumstößlich.

Leider habe ich viel kaputt gemacht, was mir sehr leid tut.
Weil ich es nicht besser gewusst oder in der Situation nicht besser hingekriegt
habe.

Grüße
Jochen

Erleichterung

Hallo
zusammen,

ich bin überaus erleichtert. Nachdem ich am Montag mal wieder
Mist gebaut und einen mir wichtigen Menschen verletzt habe, bin ich nun sehr
erleichtert, dass ich mit ihr reden konnte. Zwar habe ich mal wieder zu viele
Worte gesagt, aber es ist ganz gut gelaufen.
Habe dieses Problem diese Woche
sehr stark im Kopf gehabt und mich in konzentrischen Kreisen meiner Motivation
genähert, so vorzugehen, wie ich es getan habe. Natürlich wollte ich nicht
verletzen. Wer will das schon? Trotzdem habe ich mal wieder Grenzen
überschritten, die eigentlich tabu sein sollten. Und das ohne Not. Aus einem
Impuls heraus habe ich gehandelt und etwas gesagt, von dem ich wissen hätte
können, dass es fehl am Platz ist. Das war schlecht. Schon früher ist mir das
des öfteren passiert, man könnte also meinen, ich hätte nichts gelernt. Stimmt
aber auch nicht ganz. Meine Gedanken in der Zeit sind deutlich anders als
früher; sehr geprägt von Reflexion. Dabei sind mir einige Punkte bewusst
geworden, schmerzlich bewusst. Das ist keine leichte Zeit gewesen. Aber eine
heilsame. Da hat mir ein Mensch eine Lektion erteilt, die sich gewaschen hat.
Nicht bewusst, sondern einfach aufgrund seines Wesens und der Art, auf mich zu
reagieren.
Hier konkreter zu werden ist mir zum aktuellen Zeitpunkt nicht
möglich. Vielleicht geht das später noch. Dieses Thema wird mich sicherlich noch
eine ganze Weile begleiten. Es ist wichtig für mich, da ich merke, hier wird
mein innerer Kern berührt und alte Krusten und Verhaltensmuster platzen auf.
Wenn leidlich verheilte Krusten aufplatzen, tut das natürlich weh, jedoch kann
die Wunde anschließend besser verheilen, so sich um sie gekümmert wird. Daran zu
arbeiten wird mich noch lange begleiten. Ich spüre deutlich, wie sehr sich das
lohnt. Auch das ist ein neues, sehr gutes Gefühl. Dafür bin ich sehr
dankbar.

In diesem Sinne, für mehr Verständnis und Reflexion
euer
grüner Albatros

Diesen Post habe ich übrigens am 21.12.2013 angefangen,
dann aber nicht fertig geschrieben.

Lektionen in Demut

Hallo
zusammen,

kennt von euch jemand diesen Titel? So heißt ein Album von
Thomas D. (einer der Fantastischen Vier). Wie der Titel suggeriert, handelt es
sich um ein Werk mit sehr philosophischen Texten, die mir fast durchweg sehr gut
gefallen.
Eigentlich möchte ich aber keine Werbung für Thomas D.’s Schaffen
machen, sondern ein bisschen über Demut und Lektionen reflektieren. Was bedeutet
Demut eigentlich? Das ist doch zunächst einmal ein Wort, das irgendwie komisch
aussieht. Mut — okay, aber soll diese Vorsilbe? Wo das Wort herkommt, kann ich
nicht sagen, bin aber gerade versucht, es nachzuschlagen. Zunächst möchte aber
versuchen, es mir selbst zu erklären.
Wenn ich darüber nachdenke, klingt das
Wort ein bisschen so, als sei damit in irgend einer Weise die Umkehr des Wortes
Mut gemeint. Mut ist oft mit handeln, aktiv sein, sich beweisen in Verbindung zu
bringen. Man sagt, mutig könne man nur handeln, wenn man für eine Tat seine
Angst oder Hemmnisse überwinden müsse. Eben, weil man sich ohne Hindernisse —
und seien diese im Kopf — selbige nicht überwinden muss und demnach frei
handeln kann.
So, also, Mut kriege ich irgendwie gefasst. Was ist nun aber
mit Demut? Beziehungsweise, was ist das Gegenteil von Mut? Bedeutet das, nicht
zu handeln, auch, wenn einem danach ist? Warum sollte man nicht handeln, wenn
einem der Sinn danach steht? Dazu fallen mir einige Beispiele ein. Wenn man dem
Gegenüber Raum und Zeit geben will oder sollte, fällt mir da als erstes ein.

Dass mir dieses Beispiel gerade als erstes einfällt, ist kein Zufall. Mir
fällt es nämlich oft schwer, zu warten, bis sich jemand von sich aus meldet.
Dabei lasse ich selbst oft andere warten. Da entdecke ich gerade ein ziemliches
Ungleichgewicht. Du fühlst dich gerade direkt angesprochen? Ich meine, du hast
schon öfter gedacht, dass der Jochen da mit zweierlei Maß misst? Melde dich bei
ihm und trete ihm ans Schienbein — bitte virtuell oder sprachlich, wenn
möglich. 😉
Zu Demut fällt mir auch ein, dass es Vertrauen braucht, um eben
nicht in den heutzutage so üblichen Aktionismus zu verfallen. Passivität ist
etwas, was wir „Macher“ geradezu wieder lernen müssen. Damit meine ich nicht
Lethargie, sondern eben das Gegenteil von blindem Aktionismus. Das ist in
unserer von Hektik und Ungeduld geprägten Welt alles andere als einfach. Mir
scheint es sogar wesentlich schwerer, manche Handlung zu unterlassen, als etwas
„mal eben schnell“ zu erledigen. Wenn man sich jedoch nicht die Zeit und die
Ruhe nimmt, nachzudenken, macht man Fehler und ist mit dem Ergebnis unzufrieden.
So wird aus der vermeintlich schnellen Lösung oft die schlechtere. Das erlebe
und spüre ich derzeit oft. Ich mache Fehler, stoße Menschen vor den Kopf, wenn
ich etwas schnell loshaben will.
Lektionen in Demut werden mir erteilt, wenn
ich aufgezeigt bekomme, dass mein Handeln Folgen hat, die ich nicht beabsichtigt
hatte und die andere beschäftigt oder gar verletzt haben. Mitunter beschäftigt
mich das dann lange und geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Wenn ich so etwas
länger nicht kläre, passiert mitunter was nicht so tolles: Ich schiebe es
laufend vor mir her, bis es dann irgendwann so weit weg ist, dass einerseits
der/die Andere nicht mehr damit rechnet und ich das Gefühl habe, dass es dann
auch nichts mehr bringt. Was aber falsch ist und das weiß ist. Das schlechte
Gewissen oder das blöde Gefühl, jemanden vernachlässigt zu haben, bleibt
schließlich erhalten.
Es gibt jedoch auch ganz andere Lektionen in Demut.
Krankheit beispielsweise ist oft eine solche. Da kann sich zu einem gewissen
Grad Hilflosigkeit breit machen. Je nachdem, wie schwer die Krankheit ist oder
wen sie trifft. Wenn ein Mensch, der einem lieb ist, ernsthaft erkrankt, so
trifft einen das. Mitunter mehr, als wenn man selbst erkrankt. Da hat hier dann
oft mehr oder minder nur „Zuschauer“ ist, kann das schwer auszuhalten sein. Da
hilft dann Demut, das durchzustehen.

Da uns geschäftiger Gesellschaft
etwas mehr Demut sicherlich nicht schaden würde, wünsche ich mir, dass Demut
wieder salonfähig wird. Mich nehme ich da nicht aus. Im Gegenteil.

In
diesem Sinne, herzliche Grüße
der grüne Albatros

Hoffnung

Hallo ihr,

gerade
habe ich auf Zeit online einen Artikel gelesen, der mich echt berührt hat. Es
ist der heute Morgen veröffentlichte Artikel über Papst
Franziskus
.
Es wird deutlich, wie sehr sich Franziskus bemüht, der
verkrusteten katholischen Kirche neues Leben einzuhauchen und sie so wieder
näher die Menschen zu bringen. Seine Mittel sind zutiefst unkonventionell und
brechen mit den alten Rieten. Dass er beispielsweise am ersten Advent in der
Robe eines einfachen Dorfpfarrers auftrat und ein Holzkreuz in der Hand hielt,
ist mit den Worten revolutionärer Akt wohl nur unzureichend
beschrieben.
Franziskus sieht die Menschen als den Mittelpunkt, nicht die
kirchliche Tradition. Um wieder näher an die Menschen und ihre Sorgen und Nöte
zu kommen, sind ihm alle Mittel recht. Er verzichtet auf jeglichen Prunk,
verschickt Fragebögen in alle Welt, um zu erfahren, wie die Katholiken über
lebensnahe Themen denken, er lässt hohe päpstliche Beamte zu römischen
Obdachlosen fahren, um ihnen das Notwendigste zuteil kommen zu lassen.
Ich
muss sagen, dieser Papst macht mir Hoffnung. Seine Wahl wie sein konsequentes
Handeln zeigen, dass auch die katholische Kirche noch Erneuerungspotenzial hat.
Wenn selbst diese verkrustete Organisation solchen Aufbruchsgeist zeigen kann,
sollte das doch in anderen Organisationen auch möglich sein. Jeder Einzelne von
uns sollte sich fragen, ob er sich nicht hin zu mehr Menschlichkeit und
Achtsamkeit verändern kann, sollte und möchte.
Dass Franziskus mächtige
Widersacher hat, ist logisch. Kräfte, die Altes wider das Leben bewahren
bestrebt sind, gibt es überall. Diesen gilt es, alles entgegenzustellen, was an
Möglichkeiten des lebendigen Lebens verfügbar ist.

In diesem Sinne
wünscht einen schönen dritten Advent
der grüne Albatros

Geisteshaltung

Hallo
zusammen,

heute als Nachtrag zum letzten Post ein wichtiges Thema, das
zwar etwas theoretisch oder auch unwichtig wirken mag, das aber ganz und gar
nicht ist. Zumindest für mich nicht.
Es geht darum, dass die Geisteshaltung
einen sehr stark beeinflusst. Soweit, so gut. Ist wohl nicht sehr überraschend,
dass sich je nach Gedankenwelt auch die Haltung ändert und man andere Sachen für
wichtig erachtet, je nachdem, was man gerade „im Kopf hat“.
Dass es aber zwei
verschiedene Arten von Mentalitäten (= Geisteshaltungen, laut leo.org) gibt, die
sich grundsätzlich unterscheiden und die das ganze Leben bestimmen, vielleicht
eher. Allein bestimmen natürlich auch nicht, aber großen Einfluss hat es
definitiv, welche der beiden Haltungen man grundsätzlich einnimmt.
So, nun
sollte ich einen Schritt zurück gehen, merke ich gerade. Also, gelesen habe ich
über diese beiden möglichen Selbstbildnisse, so heißt es in der deutschen
Übersetzung nämlich wirklich, habe ich gerade nachgesehen, im Buch von Carol
Dweck Mindset — how you can fulfill your potential. Ich habe
das Buch im englischen Original gelesen, weswegen mir die deutsche Übersetzung
nicht so geläufig gewesen ist. Na ja, nicht so wichtig, jedenfalls hat mir das
Buch echt die Augen geöffnet. Die Autorin, eine Psychologieprofessorin, legt
dar, dass es eben diese beiden „Mindsets“ gibt. Das eine nennt sie „fixed“, das
andere „growth“.
Ich übersetze diese beiden Selbstbildnisse nun einfach mal
selbst frei mit „festgelegt“ und „wachstumsorientiert“. Sollte mir eine bessere
Übersetzung einfallen oder ich darüber stolpern, werde ich sie
einpflegen.
Also, auf jeden Fall ist das „festgelegte“ Ich immer auf der
Suche nach der größtmöglichen Anerkennung und hat immer Sorge, es könnte
übervorteilt werden oder schlecht dastehen. Der Fokus liegt hier klar darauf,
wie man auf andere wirkt. Dazu sind viele Mittel recht, z.B. auch Vorspiegelung
falscher Tatsachen.
Im Gegensatz dazu ist das „wachstumsorientierte“ Ich
darauf aus, möglichst viel zu lernen und das Beste aus sich heraus zu holen.
Menschen mit dieser Haltung sind offen für neue Herausforderungen und suchen
kreativ nach Lösungen. Sie glauben, dass die eigenen Fähigkeiten nicht
unveränderlich festgelegt sind, sondern durch Übung wesentlich verbessert werden
können.
Daher werden Menschen, die auf Lernen aus sind, mit der Zeit immer
fähiger, wohingegen Menschen, die auf die maximale Anerkennung und
Schadensbegrenzung aus sind, stetig nachlassen. Dazu gibt es umfangreiche
Studien, von denen einige in oben erwähntem Buch beschrieben sind.
Geprägt
wird die Haltung schon in der frühen Kindheit. Es wurde beobachtet, dass schon
Vierjährige eben diese eindeutigen Unterschiede in der Haltung zeigen. So sind
die einen Kinder darauf bedacht, möglichst das gleiche, gut lösbare Puzzle
wiederholt zu machen, während die Anderen immer nach der nächsten
Herausforderung streben.
Menschen lassen sich in dieser Betrachtung also im
Wesentlichen auf zwei Gruppen reduzieren. Wobei das jedoch von Fähigkeit zu
Fähigkeit auch variieren kann. Auch kann man eine Art Mischform „festgelegtem“
und „wachstumsorientiert“ aufweisen, was aber wohl eher selten ist.
Warum ich
all das schreibe? Weil ich sehr viel über mich gelernt und mich oft ertappt
gefühlt habe. So bin ich in den letzten Jahren sehr viel im „festgelegten“ Ich
hängen geblieben. Diese Erkenntnis hat mich jüngst wie ein Schlag getroffen.
Dafür gibt es Gründe. Zu viel los, zu viel Stress, viel Angst und Ärger. Ich
habe also nach einigem Nachdenken ein Gefühl dafür bekommen, was schief gelaufen
ist. Das ist eine harte Erkenntnis gewesen. Einerseits habe ich dadurch viel
Lebensqualität und Echtheit eingebüßt und andererseits habe ich weniger aus mir
gemacht, als es hätte sein können und habe viele Menschen, die mir nahe stehen,
verletzt.
Seit einigen Monaten komme ich langsam wieder zurück zu der Gruppe
der mit Freude Lernenden. Es ist jedoch ein steiniger Weg. Jedoch, ein auf jeden
Fall lohnender! Gestern ist mir dann durch einen Zufall das Buch von Dr. Dweck
wieder eingefallen und ich habe sogleich angefangen, wieder darin zu lesen. Ich
nehme mir die Zeit, die Worte wirken zu lassen. Oft sicherlich nicht genug und
mitunter dringen sie auch noch nicht tief genug in mich hinein, ihre Wirkung
zeigen sie dennoch.
Da ich von Natur aus ein eher schüchterner, unsicherer
Mensch bin, haben bestimmte Verhaltensmuster eine verheerende Wirkung bei mir.
Ich merke andererseits aber auch, dass ich mich ändern kann. Das wiederum ist
ein tolles Gefühl!
Mit diesen Worten möchte ich diesen Post schließen. Es ist
jedoch sicherlich nicht der letzte dieses Kontexts gewesen. Dazu ist die
Thematik zu wichtig, spannend und interessant.
Einen schönen dritten Advent
wünscht euer
grüner Albatros

Heutige Checks

Hallo zusammen,
heute
ist ein guter Tag gewesen! Obgleich ich heute Nacht aufgrund von Brainfuck alles
andere als gut geschlafen habe, bin ich mit mir zufrieden.
Ich habe nämlich
einiges ganz gut hingekriegt, was für mich nicht ganz so selbstverständlich ist,
als da wäre:

  • Offen und ehrlich und nicht überdreht
    agiert,
  • auf der Arbeit den Fokus behalten,
  • mit
    dem Chef ein recht gutes, offenes Gespräch geführt,
  • mit neuem
    Kollegen kurz unterhalten,
  • gute Gespräche
    geführt.

Jeder dieser Punkte ist für sich betrachtet schon echt
viel erreicht (für mich zumindest), in dieser Anhäufung jedoch, noch dazu in
Kombination mit dem Schlafdefizit, ist eigentlich ein Schulterklopfen
wert.

Eine gute Nacht wünsche ich!

Leben

Guten Tag, wehrte
Leserin,

ich bin am Leben! So hart es mitunter ist, so toll ist es auch.
Ich muss nur mal wieder mehr daraus machen, als nur zu arbeiten, auf der Couch
zu dösen und zu essen. Okay, ganz so schlimm ist es dann doch nicht, aber in
letzter Zeit lebe ich doch deutlich reduziert. Was daran liegt, dass mich der
neue Job ziemlich angestrengt hat (ich nutze das Perfekt wie im Englischen —
für noch andauernde Ereignisse usw.), was aber langsam besser wird.
Außerdem
glaube ich mittlerweile, dass ich Nahrung eher wie ein (Leistungs-)Sportler
benötige. Jedenfalls geht es mir seit einer Änderung diesbezüglich doch deutlich
besser und ich fühle mich oft nicht mehr so kaputt. Warum ich etwas speziellere
Anforderungen an meine Nährstoffversorgung habe, darüber werde ich in einem
späteren Artikel berichten.
So, nun muss ich mal langsam zu Abend essen.
Darum beende ich dieses kurze Posting, das im Grunde so etwas wie der zweite
Teil des ersten sein könnte. Konjunktiv, da ich das abschließend zu definieren,
gerade keine Lust habe. Spinner, denkst du dir nun? Ja, also, ganz von der Hand
zu weisen ist das nun nicht … 🙂

Beste Grüße
der grüne Albatros