Überbau

Ich habe Angst. Vor dem, was kommt und vor dem, was ist. Weil mir seit der Lungenentzündung die linke Seite getriggert ist, weil ich eine Schluckstörung habe, weil immer wieder Chaos ist, weil ich immer wieder verunsichert werde wegen körperlicher Symptome, weil mich das Assistenzthema immer wieder herausfordert, weil ich immer an mir zweifle und weil ich doch vor einem Jahr meinen Job gekündigt habe und keine Ahnung, wie es weiter geht.
Aber wisst ihr was? Im Grunde weiß ich, dass alles gut ist und dass diese Angst im Grunde nur ein Überbau ist.

Was hätte sein sollen

Wenn uns das, was ist, nicht gefällt, ist es ganz schnell nicht das, „was hätte sein sollen“.
Woher wissen wir denn, „was hätte sein sollen“ und woher wissen wir, wie viele Gabelungen und Hinweise wir übersehen haben?

Kultivierte Ängste

Wenn wir unsere Ängste kultivieren, kommt es dazu, dass wir meinen, wir hätten sie im Griff, wären darüber hinweg und müssten uns nicht mehr darum kümmern. Jedoch, selbst wenn sie uns nicht mehr so belasten, weil wir Nischen geunden haben, sie zu umgehen, werden wir durch sie eingeschränkt und können unser Potenzial nicht entfalten. Es hilft nicht: Ängste sind Wegweiser und wir müssen durch, ehe wir uns selbst erkennen dürfen, in aller Pracht und Herrlichkeit. Je mehr Inseln wir uns schaffen, uns auszudehnen, unsere Ängste anzusehen, desto lebendiger werden wir, das ist die gute Nachricht. Wir sind in der Lage, unser Leben neu zu gestalten, über die Schranken unseres Geistes hinauszuwachsen und unsere lange kultivierten Mechanismen anzuschauen und Schritt für Schritt ein bisschen freier davon zu werden. Ich darf das sagen, da ich der wahrscheinlich ängstlichste Mensch auf diesem Planeten gewesen und immer noch bin, wenn ich meinem Kopf freien Lauf lassen und mich soweit darin verliere, dass ich nicht mehr wahrnehme, dass das keine Realität ist. Das genau ist nämlich der Punkt: Ängste sind nie Realität, weil sie immer aus erahrenem in die Zukunft projizieren, was einfach nie stimmig ist. Es kann höchstens sein, dass du die Lektion, die dahinter steckt, noch so sehr brauchst, dass sich die Erfahrung wiederholt. Das genau ist die Krux an der „Komfortzone“ des kultivierens deiner Ängste. Fühl darum deine Ängste, bis du sie so gut kennst, dass du keine Angst mehr davor hast

Was tun?

Wenn mich jemandes Art nervt, mich stört, wie er Fragen stellt, ich Spannungskopfschmerzen kriege, dann heißt das einfach nur, dass wir gerade besser was anderes machen sollten.
Es heißt eben nicht, was wir so gerne daraus machen, dass der andere ein schlechter Mensch wäre oder dass er uns absichtlich nervt. Auch heißt es nicht, dass da nun was ist, was der andere lernen sollte, damit er nicht mehr nervt. Und nein, es heißt auch nicht, dass ich lernen sollte, damit umzugehen. Das hieße nämlich nur wieder, dass ich mich klein mache und das geht nicht mehr.
Ich habe auch keine Verantwortung für den anderen und wenn mein Kopf das noch so laut sagt. Das kann er nämlich ziemlich gut, mein Kopf. Die Frage ist nur, traue ich mich, auf mein Gefühl zu vertrauen und alle objektiven Gründe beiseite zu schieben?

weich

Ich bin weich. So weich. Schmelze immer mehr dahin.
Vergesse immer mehr das kämpfen
Die Dramen um mich herum dürfen sein
Ich hab sie alle gern

Aufgabe

Wenn ich eine Zelle im Organismus Gottes bin, habe ich auch Aufgabe, die so nur ich erfüllen kann, sonst gäbe es mich nicht. Ich bin wichtig und richtig, so, wie ich bin. Ich darf mich wieder-entdecken und feiern, dass es mich gibt

Zelle in Gottes Organismus

Ich bin eine Zelle in Gottes Organismus. So, wie ich bestmöglich auf meine 75 Billionen Zellen aufpasse, so passt Gott auf jedes seiner Geschöpfe auf. Nur mit dem Unterschied, dass Gott uns kennt und weiß, was wir brauchen — jeder Einzelne von uns. Wir sind nicht allein. Und allein-gelassen schon gar nicht.

Ich sehe dich

Ich sehe dich. Sehe deinen Schmerz, den kenne ich gut, ich habe ihn auch durchlebt. Ich sehe deine Angst, deine Wut und deinen Frust. Ich fühle mit dir.

Ich werde nicht mehr versuchen, dich zu verändern. Ich höre einfach und nehme wahr. Vielleicht gebe ich dir den ein oder anderen Impuls, aber verändern will ich dich nicht mehr. Erstens bringt das ohnehin nichts und zweitens öffnet sich das Feld ohnehin nur, wenn wir uns lassen, wie wir sind. Wir sind nämlich gut und richtig, wie wir sind

Kampf gegen böse Zustände

Je mehr du gegen die bösen Zustände ankämpfst, desto mehr übersiehst du, was ist. Desto weniger kannst du konstruktiv mitwirken. Nein, du absorbierst sogar große Mengen an Energie indem du wetterst. Du ziehst damit nur dich und dein Umfeld herunter. Hör endlich auf, dich auf das Negative zu fokussieren und beginne stattdessen mit dem Bau des Neuen, Positiven!