Trigger

Am Wochenende bin ich mit dem Zug nach Eisenach gefahren. Nach dem Umsteigen in Frankfurt haben wir gleich einen Platz in einer Vierergruppe gefunden, obwohl der Zug recht voll war. Es stand nur auf der gegenüberliegenden Seite Gepäck, das offensichtlich einem Polizisten gehörte. Ich hab mich voll gefreut, dass wir gleich Platz gefunden haben, so haben wir uns dort mit gutem Gefühl hingesetzt. Ein paar Minuten später kam der Polizist zurück an seinen Platz und setzte sich schräg gegenüber von mir hin. Er hatte Dienstkleidung an, die blau war und trug eine Waffe. Es war ein junger Kerl, der mit seinem Handy, seinen Kopfhörern und später mit Schlafen oder Dösen beschäftigt war. Nicht so wichtig. Der Punkt war für mich, dass er voll was in mir getriggert hat. Da ist voll die alte Angst hochgekommen. So intensiv hab ich das schon lange nicht mehr erlebt, es war fast ein bisschen wie eine innere Panikattacke! Da ist echt was tief vergrabenes hochgekommen, das war mir schnell klar. Was also tun? Das einzige, was meiner Erfahrung nach funktioniert und hilft, ist fühlen. Alles, was da ist, radikal anzunehmen und möglichst intensiv zu fühlen. Früher hätte ich das gar nicht hingekriegt. Nun aber ging das eigentlich ganz leicht. Die intensive Körperempfindung und alles, was hochgespült wurde, stehen lassen und möglichst oft hinein vertiefen. Das fühlt sich schon währenddessen irgendwie gut an, auf Dauer ist es das, was wirklich befreit. Das Fühlen ungefühlter Gefühle lässt uns wachsen.

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